Paal

Mobiler Holzbau am Strand

Aufgeständerte Strandpavillons, umgangssprachlich auch „Paals“ genannt (auf die Holzpfähle zurückgehend, welche die Strandkilometer markieren) sind ein gewohntes Bild an der holländischen Nordseeküste. Sie beherbergen meist ein einfaches Restaurant/Bistro und verfügen über eine weitläufige Terrasse, von der aus Besucher die Dünenlandschaft und das Meer genießen können. Immer größerer Beliebtheit erfreut sich hier auf dem Strand auch ein weiterer Bautypus: modulare, kleinzellige „Strandhäuser“ für 4-6 Personen, die Wohnen direkt am Wasser bieten. Beide Bautypen sind in aller Regel temporärer Natur, das heißt sie werden nur für die Urlaubssaison im Sommer aufgebaut.

Am Strand von Ouddorp (Zeeland) soll nun ein Strandpavillon entworfen werden, welcher die Funktionen der Gastronomie, des Wohnens, als auch weiterer Zusatzfunktionen kombiniert. Mit insgesamt etwa 1.000 qm Nutzfläche bietet der Strandpavillon Raum für eine Herberge mit ca. 60 Betten und den zugehörigen Sanitäreinrichtungen für Jugendliche und Studierende, sowie Räume für Gastronomie, Veranstaltungen, Terrasse und Kiosk, die auch für sonstige Strandurlaubern frei zugänglich sind. Ein Surfbrettverleih sowie die Strandwacht finden ebenfalls Platz.

Der Strandpavillon soll als mobiler Holzbau konzipiert werden, der nur für die Sommermonate errichtet, im Herbst wieder demontiert und den Winter über in einer wettergeschützten Halle eingelagert wird. Im Fokus der Entwurfsaufgabe steht die inhaltliche Vertiefung der konstruktiven Fügetechnik aller tragenden und nicht-tragenden Holzbauteile. Über die analytische Auseinandersetzung mit existierenden Fügesystemen des elementierten und modularen Holzbaus soll eine für den jeweiligen Entwurf und den Ort geeignete Bauteilstruktur entwickelt werden, die die Anforderungen an die Reversibilität der Bauteilfügungen für den alljährlichen Auf- und Abbau, Transport und Einlagerung erfüllt. Dabei müssen die maßgebenden Anforderungsparameter wie Bauteilabmessungen, Gewicht, Transport und Montagebedingungen wechselwirkend definiert und deren Auswirkungen auf Ort, Entwurf, Vorfertigungsprozesse, Montage- und Demontageaufwand, Erweiterbarkeit, sowie Lagerung der Bauteile bewertet werden. Der Detailierung der Bauteilfügungen kommt daher eine zentrale Bedeutung für die Funktionsfähigkeit und die Qualität des Entwurfskonzeptes zu.

Ziel ist die Entwicklung eines strukturell und räumlich einfachen, modular gedachten Gesamtkonzepts, welches die heterogene Mischung von Funktionseinheiten und deren unterschiedlich dimensionierten Raumfunktionen in einem möglichst modular erweiterbaren Bauteilsystem zusammenführt. Dabei soll der Strandpavillon den Ausdruck des Strandes von Weite und die Nähe zum Meer einfangen und den Besucher vollkommen in diesen Naturraum abtauchen lassen. Die Urtümlichkeit und Schlichtheit des Ortes spiegelt sich in der Wahl des Baumaterials Holz wieder und soll auch die bauliche Anordnung sowie die strukturelle Konzeption durchwirken.


Kooperation mit Prof. i.V. Ir. Fred Humblé, Lehrgebiet Bauplanung und Baurealisierung

ModulProjekt B4, 15CP

LehrpersonenProf. Hartwig Schneider
Prof. i.V. Ir. Fred Humblé
Dipl.-Ing. Jakob Dürr
Dipl.-Ing. Philipp Hoppe

Vorstellung14.10.2016, 10:20 Uhr, R5

Teilnehmer16 Personen

BearbeitungEinzelarbeit

Einführung21.10.2016 - 09:30 Uhr
Seminarraum UG, LS Baukonstruktion

Regeltermin Mittwoch 14:00 - 18:00 Uhr

Abgabe20.01.2017

Anmeldung 19.10.2016
www.campus-rwth.aachen.de

Download Paal_Bilder.zip
Paal_Plaene.zip



Josef Wurzer




Felix Heusch