BA . SS 23 . Struktur als Konzept

Als eine der führenden Hochschulen in Europa betreibt die RWTH Aachen Spitzenforschung in zahlreichen Themenbereichen und Disziplinen. Der Bereich Architektur und Bau spielte in den vergangenen Jahrzehnten in den Forschungsaktivitäten eine eher untergeordnete Rolle. Doch gerade jetzt ist der Fachbereich aufgefordert und gefragter denn je. Es bedarf eines Umdenkens hin zu ganzheitlichen Betrachtungsweisen in allen Bereichen des menschlichen Wirkens; so auch eines Handlungs- und Verantwortungsbewusstseins der Entwerfenden. Unser Verbrauch steigt stetig; unsere Ressourcen aber, sind endlich.
Die Architektur allein kann das Problem nicht beheben, wohl aber wichtige Impulse setzen: Weg von Herstellungsprozessen und Verfahren, die „graue“ Energien zu Abfall werden lassen. Weg von Einsparmaßnahmen, die mehr Energien fressen und Ressourcen aufbrauchen, als sie versprechen zu erhalten und weg von maßgeschneiderten Strukturen, die den Wandel behindern. Hin zum Hinterfragen, Analysieren und Reflektieren der eigentlichen Aufgabe von Architektur, auf der Suche nach experimentellen konstruktiv-räumlichen Prinzipien und Konzepten die Antworten liefern können.
Wir stellen die Frage: Wie kann die Struktur, als DNA eines Bauwerks, angelegt sein, um Möglichkeiten zu schaffen?

Möglichkeiten für Nutzungsszenarien, die wir noch nicht kennen. Möglichkeiten für eine Architektur die nicht einschränkt, sondern fördert. Gefragt sind experimentelle Konzepte und Strategien, für ein wirklich nachhaltiges Bauen, für die Angemessenheit, für die Kreislauffähigkeit, für die Erweiterbarkeit, den Selbstbau, die Aneignung und die Adaption.
Um diese Fragen zu untersuchen und Antworten zu liefern, braucht es Raum. Werkateliers für die Fakultät – ein Freiraum für Forschung und Lehre, für den Austausch und als architektonischer Ausdruck konzeptioneller Ansätze für ein weitergedachtes Bauen.
Das „experimentell“ steht bei dieser Aufgabe im Vordergrund. Erwartet ist eine weitaufgefächerte Untersuchung und Recherche zu konstruktiv-räumlichen Prinzipien und Nachhaltigkeitskonzepten, mit dem Ziel einer maximal weit gedachten, detailliert ausgearbeiteten und großmaßstäblichen dargestellten Konzeptvielfalt und deren Überführung in die Konstruktion der Werkateliers. Die Bearbeitung der Aufgabe fordert ein hohes Maß an Engagement, Akribie, Reflexion und Selbstständigkeit. Das Themenfeld ist Komplex!

Die in der Projektgalerie gezeigte Arbeit von Maike Jungius wurde mit dem Förderpreis BDA Masters 2023 ausgezeichnet.

Ort:

Ausgewählte Arbeit:

Lehrpersonen:

Prof. Hartwig Schneider
Sven Aretz
Lucas Schrader