Green House

Ausstellung zum M2-Projekt im Studienjahr 2020/2021

Lehrstuhl Baukonstruktion
Prof. Hartwig Schneider
Fakultät für Architektur
RWTH Aachen University

in Zusammenarbeit mit Prof. Nicole Pfoser (HfWU Nürtingen-Geislingen)

Green House

Die Gebäudebegrünung wird in jüngster Zeit nicht nur als gestalterische Aufwertung, sondern zunehmend als funktionaler Bestandteil mit Beiträgen zu Sonnenschutz, Kühlung, Luftreinigung, Lärmschutz oder gar als produktives Element zum Lebensmittelanbau gesehen.

In diesem einjährigen Studienprojekt entdecken und entwickeln die Studierenden die architektonischen Potentiale von gebäudeintegrierter Begrünung am Beispiel einer urbanen Markthalle mit Zusatznutzung in Berlin Kreuzberg – dem „Green House“. Die Farbe Grün ist also sowohl sinnbildlich als auch konkret präsent.

Zu entwerfen ist eine vielfältig nutzbare, robuste Struktur, die Raum für das Angebot, den Kauf, den Vertrieb und das Entdecken von ökologischen, regionalen Lebensmitteln bietet. Gepaart mit einer Fassade, die den Bewuchs durch Pflanzen zu einem integralen Bestandteil der Gestalt, Funktion und Konstruktion werden lässt. Ziel ist die intelligente und klare Verknüpfung aller entwurflichen Parameter zu einem architektonisch, ökologisch und energetisch nachhaltigen Gebäude – vom städtischen Maßstab bis ins Detail. 

Ort und Programm

Als Ort für das fiktive Vorhaben dient die Baulücke an der Friedrichstraße 19 in Berlin. Das Grundstück befindet sich im südlichen Teil der Friedrichstraße, in unmittelbarer Nähe zum Besselpark. Beidseitig durch Brandwände begrenzt, liegt der Entwurf in einem Stadtteil, der geprägt ist durch die traditionellen Berliner Blockbauten und Solitärbauten der IBA 1987. Direkt nördlich angrenzend ist das 2018 durch das Architekturbüro E2A realisierte Verlagshaus der taz. Im Süden befindet sich ein Wohn- und Bürohaus aus der Gründerzeit.
Es soll ein Gebäude entwickelt werden, welches ausgehend von der traditionellen Idee einer Markthalle zum Verkauf von Lebensmitteln, konzeptabhängig zusätzliche Funktionen beinhaltet: Dies können u.a. gastronomische Angebote, Einzelhandel, Räume für Workshops, Co-Working-Flächen oder mietbare Küchen sein. Hierbei spielen Überlegungen zu einer nachhaltig synergetischen Wirkung zwischen den Funktionen, der grünen Fassade und dem Quartier eine wichtige Rolle. Welche Gewichtung welche Nutzung im Gesamtkonzept erhält, ist von den Entwerfenden individuell zu bestimmen.

M2.1 – Stegreifphase

Das Projekt wird inhaltlich in drei miteinander verwobene Stränge aufgeteilt: Zu Beginn wird theoretisches Basiswissen zu Fassadenbegrünungen vermittelt und erarbeitet. Darauf aufbauend soll das produzierte Wissen in stegreifartigen Vorübungen entwurflich angewandt und bewertet werden um schließlich den hochbaulichen Entwurf – als Hauptaufgabe des Projekts – zu unterstützen und zu befördern.

Die Theatherstraße in Aachen dient als exemplarischer Ort für die Erarbeitung von insgesamt 8 Stegreifentwürfen zur nachträglichen Fassadenbegrünung. Die Idee einer „Green Street“ zum Umgang mit großer Hitze als Folge des Klimawandels wird hier plastisch erprobt.

Gesamtansicht begrünte Theaterstraße
Neue Fassadenentwürfe in Zeichnung und Modell

M2.2 – Entwurf

Ausgewählte Arbeiten

Mitwirkende

Studierende:
Thomas Berger, David Brost, Christiane Gierlach, Jan-Philipp Gottsleben, Paula Günster, Rosa Homann, Marie Kleinschmidt, Katharina Kromm, Kristina Kujanová, Milena Lümmen, Lea Lusch, Stephan Park, Merle Risy, Kristina Tomova, Lukas Vermeulen, Konrad Zahn

Lehrpersonen:
Prof. Hartwig Schneider
Prof. Nicole Pfoser (Gastkritik)
Roman Krükel
Katharina Schrader

Ausstellungskonzept:
Prof. Hartwig Schneider, Roman Krükel, Katharina Schrader, Laurens Roer