BIG MIX

Ausstellung zum M2-Projekt im Studienjahr 2021/2022

Lehrstuhl Baukonstruktion
Prof. Hartwig Schneider
Fakultät für Architektur
RWTH Aachen University

Hybride Strukturen für urbane Quartiere der Zukunft

Urbane Produktion als Thema von Architektur und Stadtplanung fokussiert sich meist auf die Implementierung von Produktionsstätten im Kontext der urbanen Kernzonen. Kaum im Fokus der Stadtentwicklung sind die Gewerbegebiete, die sogenannten Speckgürtel, die sich um die Kernstädte legen. Wenngleich die Übergänge dieser Gebiete oft durch Gemengelagen geprägt sind, ist die Wechselwirkung zwischen Gewerbe und Stadt schwach und die architektonischen und stadträumlichen Qualitäten gering. 

Vor diesem Hintergrund sind in dem M2-Projekt Großstrukturen für gemischte, urbane Gebiete zu entwickeln, die durch intelligente Nutzungsmischung dringend benötigten, attraktiven Wohnraum in Kombination mit Gewerbenutzungen schaffen und dabei die Qualität des öffentlichen Stadtraums erhöhen. Durch diese neuen urbanen Qualitäten soll die Stadt in die Speckgürtel geholt werden. 

Eingebettet in eine Forschungsreihe zum Thema Urbane Produktion fand das Projekt im Austausch mit der Stadt Aachen und weiteren Experten und Expertinnen aus dem Bereich Architektur und Stadtplanung statt.

Ort und Programm

Der untersuchte Referenzraum liegt zwischen der Krefelder Straße, dem Prager Ring und der Gut-Dämme-Straße in Aachen Nord. Das Gebiet weist auf eine lange Industriegeschichte hin, welche sich in einer Bebauung mit großen, flächigen Volumen widerspiegelt. Als Nutzungen befinden sich dort ein Baumarkt, ein Schuhcenter, mehrere Einrichtungs-/ Möbelhändler, Fitnessstudios sowie verschiedene Betriebe der Schnellgastronomie.

Luftbild des Referenzraums (rot) mit den zwei möglichen Baufeldern (weiß)

Das Gebiet erfährt aktuell starke Transformationen. Ein- bis zweigeschossige, hallenartige Bauten werden verdrängt durch bis zu sechsgeschossige Büro- und Verwaltungsbauten aber auch Einzelhandelsbetriebe. Diese Veränderungen geben dem Gebiet zwar deutliche urbanere Stadträume, die für ein lebendiges Quartier notwendige Nutzungsmischung mit einem großen Teil Wohnnutzung fehlt allerdings bisher.

Anhand von zwei exemplarischen Baufeldern und Gewerbebetriebe wurde im Rahmen des Projekts untersucht, inwiefern diese sich mit Wohnnutzungen aber auch anderen Gewerbenutzungen kombinieren lassen, um neue urbane Qualitäten in dem Gebiet zu erreichen. 

Startpunkt für die Entwürfe waren die auf den beiden Grundstücken bereits vorhandenen Gewerbenutzungen (Baufeld I: Möbelhaus „Poco“ und Baufeld II: Baumarkt „Bauhaus“). Diese wurden mit den Funktionen Produktion, Dienstleistungen, Wohnen und sozialer Infrastruktur gemischt.

Voruntersuchungen

Das einjährige Projekt gliedert sich in zwei Teile: Im Wintersemester findet mittels Analysen und Studien zu den Themen urbane Qualitäten, Ort, Dichte, Freiraum, Struktur und Referenzen eine Annäherung an die Aufgabe und den Ort statt. Ab Januar beginnt der zweite Teil des Projekts, bei dem es um den hochbaulichen Entwurf geht.

Analyse der vorhandenen Gebäudetypen, Materialität und Gestaltung
Volumenstudie zum Maß der baulichen Dichte

Galerie

Mitwirkende

Studierende:
Valerie Boeckel, Jonathan Burkard, Fernando Caballero Sansano, Ole Linne, Moritz Mennenöh, Arber Morina, Lukas Nunnemann, Fabian Jäger, Yannic Kohnen, Mathis Osing, Felix Piel, Anna Schmidt, Lara Wittfeld, Michael Wüllenweber

Lehrpersonen:
Prof. Hartwig Schneider
Carolin Harland
Christian Schätzke

Ausstellungskonzept:
Prof. Hartwig Schneider, Carolin Harland, Felix Piel