Reversible Holzverbindung

Drei Master-Studierende der Architekturfakultät der RWTH Aachen haben im Rahmen eines Entwurfsseminars am Lehrstuhl Baukonstruktion eine reversible Rahmeneckverbindung und eine reversible Punktverbindung für den Möbel- und Objektbereich entwickelt. Die klebstoff- und metallfreien Verbindungsprinzipien sind durch eine leichte und intuitive Handhabung gekennzeichnet und daher prädestiniert für Verbindungen von Rahmenbauteilen aus Vollholz. Die Möbelprototypen sind exemplarisch als Raumteiler und als Schemel konzipiert, die eine Anwendung sowohl im Wohnmöbelbereich als auch Büro- und Objektbereich finden könnten. Der Fokus liegt auf der einfachen und schnellen, werkzeugfreien Montage und Demontage der Bauteile. Eine vielfache Auf- und Abbaubarkeit und die damit verbundene Möglichkeit platzsparender Lagerung und Transport bzw. Versand sowie eine Individualisierbarkeit der Möbelbauteile bietet Potenzial in der Erschliessung weiterer Anwendungsbereiche. Die Ständer und Riegel der Möbelprototypen bestehen aus Buche-Vollholz, die mit CNC-gefrästen, selbstverschränkenden Holz-Zapfen-Verbindungen zusammengesteckt werden. Die Holzverbindung wird mit Hilfe eines Kunststoff-Clips arretiert und wieder gelöst. Das Bauteil aus Kunststoff kann mit handelsüblichen 3D-Druckern individuell in farblicher Variation oder industriell als Spritzgußbauteil hergestellt werden. Die Riegel der Prototypen gewährleisten sowohl die Stabilität des Rahmenwerks im Zusammenspiel mit der Arretierung des Kunststoff-Clips und sind zugleich Auflager von Regalböden oder Korpus-Inlays. Die CNC-gefräste Holz-Verbindung der Prototypen ist für 35 mm Querschnittsprofile aus Hartholz optimiert. Geeignete Laubholzsorten für Ständer- und Riegelwerk sind neben Buchenholz Eiche, Kirsche, Kastanie, Esche, Birne, Ulme, Birke oder Ahorn.

Das Ständer-Riegel-Verbindungsprinzip ist durch die RWTH Aachen zum Patent vorangemeldet worden.
Die Verbindungsprinzipien werden auf der Internationalen Möbelmesse imm cologne 2016 auf dem Messegelände in Köln-Deutz im Rahmen des Formats "pure talents" in Halle 4.2 Gang A Nr. 085 vom 18.01. bis zum 24.01.2016 zu sehen sein.

Unterstützt durch den RWTH Aachen Innovationsfonds und den Technologietransfer.

Anwendungsmöglichkeiten der Verbindungsprinzipien

Reversibles Verbindungsprinzip - Typ I

Konstantin Greune, Jan Linck

Prototypen Varianten - Regal / Raumteiler

Konstantin Greune, Jan Linck

Schemel - Verbindungsprinzip - Typ II

Stephan Paschen



Ansprechpartner Dipl.-Ing. Florian Henniges
henniges(a)bauko.arch.rwth-aachen.de

Design Regal / Raumteiler Konstantin Greune B.Sc., Jan Linck B.A.

Design Schemel Stephan Paschen B.Sc.


In Kooperation mit dem FabriLab und ManuLab der Fakultät für Architektur