Als einer der am höchsten frequentierten öffentlichen Bauten wird der Architektur von Lebensmittelmärkten in den meisten Fällen keine Aufmerksamkeit gewidmet. Der Wunsch nach maximaler Effizienz in der Flächenausnutzung und das Ziel einer räumlichen Uniformität bei der Anordnung des Sortiments lassen stets die gleichen anonymisierten Archetypen entstehen. Diese „Verkaufsbunker“ stehen in der Regel in keinem Kontext zu Ihrer unmittelbaren Umgebung. Eklatant ist die Entwicklung im ländlichen Raum, da hier durch die vermehrte Errichtung von Discountermärkten großer Lebensmittelketten in peripherer Lage klassische Märkte im Zentrum der dörflichen Struktur, die als bedeutender gesellschaftlicher Treffpunkt dienten und die traditionelle und nachhaltige Direktvermarktung lokaler Erzeuger ermöglichten, verdrängt werden.

Im Rahmen des Entwurfs soll vor diesem Hintergrund für den im Bergischen Land gelegenen Ort Herrenstrunden eine prototypische Verkaufsstätte als eine bauliche Struktur, die eine Direktvermarktung lokale Erzeuger in zentraler dörflicher Lage ermöglicht, konzipiert werden. Bestandteil der Aufgabe ist die Analyse von Gestaltung, Logistik und Verkaufsstrategien aktueller Lebensmittelmärkte und klassischer Marktstrukturen, um ein Konzept für die Entwurfsaufgabe erarbeiten zu können.

Kooperation mit Prof. Uwe Schröder, Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung


Madlen Hilsamer

Daniel Tüschen