Entwicklung von nachbarschaftsbezogenen Wohnkonzepten mit Quartierspflegekern


Das Projekt wurde im Rahmen des Modellprogramms zur Weiterentwicklung neuer Wohnformen durch den GKV Spitzenverband als wissenschaftliches Konzept gefördert. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Forschungspartner empirica ag Bonn/Berlin paritätisch bearbeitet und in die Arbeitsbereiche Wohnpflegekonzept [empirica ag] und Gebäudekonzept [Lehrstuhl Baukonstruktion] untergegliedert.

Ausgangslage
Um auch im Fall der Pflegebedürftigkeit ein nahezu selbstbestimmtes Leben im vertrauten Wohnumfeld führen zu können, wird u. A. die Entwicklung von Pflegekernen in der Fachwelt diskutiert und in vereinzelten Modellvorhaben erprobt. In Kombination mit neuen Wohnformen und ergänzenden Angeboten können kleinräumig Versorgungsstrukturen aufgebaut werden, als deren Herzstück der sog. Quartierspflegekern entstehen soll.

Ziele
Im Rahmen der Forschungsarbeit wurden beispielhafte, quartiersbezogene Konzepte analysiert und im Sinne von Quartierspflegekernen weiter entwickelt. Integriert in ein Haus/einen Block sollen sie frei wählbare Dienstleistungen und pflegerische Leistungen anbieten, die mit barrierefreien Wohnungen und einem für das Quartier offenen Kommunikationsstützpunkt kombiniert werden. Durch Untersuchung der Siedlungs- und Baustrukturen wurden typologisch übertragbare Lösungsansätze identifiziert.

Vorgehen
Durch Bereisungen, Vor-Ort-Begehungen und Expertengespräche, z.B. mit Trägern und Wohnungsunternehmen wurden wichtige Stellschrauben für den Erfolg bestehender Quartierskonzepte abgeleitet. Hierbei ging es um das Angebot und die integrative Einbindung des Kerns in das Quartier, sowie um die gebäudetypologischen und bautechnischen Voraussetzungen. Es wurden unterschiedliche Flexibilitätsprinzipien untersucht und hinsichtlich ihres Gebrauchswertes innerhalb der spezifischen Anforderungen überprüft.

Mit dem abschließenden Bericht wurde ein Leitfaden für Quartierspflegekerne erarbeitet, der sich an die unterschiedlichen Akteure wendet und sie bei der Umsetzung des Konzeptes unterstützt.


Laufzeit 01.05.2015 - 30.04.2016

Bearbeitung empirica ag, Bonn/Berlin - Dr. Marie-Therese Krings-Heckemeier, Meike Heckenroth

RWTH Aachen
 - Carsten Eiden mit Inna Kotel, Nadine Schulze, Elena Sondermann

Ansprechpartner Dipl.-Ing. Carsten Eiden
ceiden(a)bauko.arch.rwth-aachen.de

OnlineDer Endbericht wurde im März 2017 auf der Seite des GKV Spitzenverbandes veröffentlicht. Er kann unter folgendem Link heruntergeladen werden:

https://www.gkv-spitzenverband.de/media/dokumente/pflegeversicherung/forschung/projekte_wohnen_45f/projekttyp_c/2017-02-28_Endbericht_Quartierspflegekern.pdf