Aluminium

Wahlmodul im Sommersemester 2024

„Touch the earth lightly.“ Mit diesem Leitsatz versuchte der englische Architekt Richard Horden (1944 – 2018) Studierende und Architekten zu ermuntern, Architektur stets auch aus der Sicht des sparsamen und überlegten Materialverbrauchs zu entwickeln. Eine Architektur, die licht und leicht ist, war dabei sein Ziel. Inspirationsquellen waren für ihn der Segelschiffbau und die Luftfahrtindustrie, beides Technologiebereiche, in denen das Material Aluminium nicht zufällig eine bedeutende Rolle spielt. Hohe Festigkeiten bei gleichzeitig geringem Gewicht, eine bedeutend bessere Korrosionsbeständigkeit als bei Stahl und nicht zuletzt die vielfältigen industriellen Formgebungsmöglichkeiten machen Aluminium zu einem einzigartigen Werkstoff. Diese Möglichkeiten bleiben jedoch häufig ungenutzt. Der massenhafte Einsatz des Materials in der Architektur beschränkt sich meist auf standardisierte Produkte wie Fenster- und Fassadenelemente. Dass die Verarbeitungs- und Fügemethoden von Aluminium zu einer sehr spezifischen Gestalt führen können, zeigen einige wenige herausragende Beispiele in der Architektur des 20. Jahrhunderts. Dieses Gestaltpotenzial kennenzulernen, das Wissen um die Verarbeitungstechniken zu erschließen und beides in den eigenen Entwurfsprozess einfließen zu lassen, ist Ziel dieses Seminars.

Im Rahmen des Seminars sollen anhand ausgewählter Beispiele die besonderen architektonischen und konstruktiven Qualitäten von Aluminiumkonstruktionen in der Architektur herausgearbeitet werden. Daneben wird in einer Reihe von Kurzexkursionen zu aluminiumverarbeitenden Betrieben sowie Gastvorträgen zu spezifischen Themen, wie Nachhaltigkeit, Basiswissen vermittelt. Eine kleine Entwurfs- und Konstruktionsaufgabe gibt zum Ende des Seminars die Möglichkeit, sich anhand einer konkreten Aufgabe mit dem Werkstoff auseinanderzusetzen und das gestalterische und konstruktive Potenzial von Aluminium einzusetzen.
Die Bearbeitung erfolgt in Teams mit zwei Studierenden.