Die Entwicklung einer solchen Gemeinschaftszollanlage soll als prototypisches Gebäude für den Personenverkehr erfolgen, das den funktionalen Anforderungen wie z.B. zentraler überdachter Bereich, Personenkontrolle, Warenverzollung und periphere Einrichtungen die mit der Zollabfertigung zusammenhängen gerecht wird.

Auf Grund einer langfristig möglichen EU-Mitgliedschaft der Schweiz und der damit verbundenen konzeptionellen Standzeit von ca. 15 Jahren für Neubauten stellt sich die Frage, wie durch eine Modularität und Demontierbarkeit der baulichen Struktur dieser Anforderung gerecht werden kann.

Mit dieser festgelegten begrenzten Nutzungsdauer, muss die Realisierung dieser Zollanlage als temporäres Bauwerk betrachtet werden. Dies bedeutet eine völlig andere Ausgangslage und Herangehensweise als für ein Gebäude mit einem üblichen Lebenszyklus von 50 Jahren und mehr. Es bedingt daher auch neue Überlegungen und Studien für die Planung.

Ein Gebäude, das lediglich für einen begrenzten Zeitraum konzipiert wird, muss demontierbar und zerlegbar sei. Eine einfache Trennung und Recyclefähigkeit der verwendeten Baustoffe muss unter ökologischen Aspekten technisch möglich sein, der Einsatz wiederverwendbarer Materialien gewinnt an Bedeutung.

Eine weitere Besonderheit stellt zudem die situative Anforderung des besonderen Ortes dar, die Montage und Errichtung an gleichem Ort, d.h. im laufenden Verkehrsbetrieb, durchzuführen. Hierfür ein geeignetes Konzept zu entwickeln ist Teil der Aufgabe. Mit den Möglichkeiten der Prefabrikation und Segmentierung von Baustrukturen kann eine einfache Montage in kurzer Bauzeit realisiert werden.

Die Parameter Modularität / Segmentierung / Vorfertigung sowie die Demontierbarkeit stellen demnach einen Schwerpunkt der konstruktiven Konzeption und Ausarbeitung dar. Hierbei sollen neue Materialien und insbesondere neue Fertigungsmethoden Betrachtung finden. Neben der Erfüllung technischer Anforderungen sollte mit der Grenzstation, der Überdachung auch ein Identifikationsmerkmal des Grenzüberganges Weil am Rhein entstehen.



Juditha Rudolf



Pentti Marttunen