Die Studentenwettbewerbe, die der Baumeister auslobt, stehen in einem diskursiven Kontext. Sie gehören zur unendlichen Geschichte des Städtebaus. Die Redaktion interessiert nicht das hübsche Haus für einen wohlhabenden Kunstfreund, der sich ein aussichtreiches Grundstück über dem See bebauen lässt. Wir bleiben in der Stadt, wie wir sie wirklich vorfinden, mit all ihren Unzulänglichkeiten, Widersprüchen und Zumutungen.

Aufgabe
Wie jedes Jahr dürfen Sie sich wieder selbst einen Ort suchen - ein Gebäude, das es verdient, aufgestockt zu werden. Vielleicht weil es leer steht und die neue Nutzung mehr Fläche benötigt. Oder weil ein Unternehmen expandiert und weitere Büroräume braucht (auch: auf der Etage produzieren möchte!). Oder das Haus nach Zerstörungen im Krieg nur schmucklos oder mit weniger Geschossen wieder aufgebaut worden ist. Oder weil Grundstücke in der Innenstadt teuer sind und man vorhandene Wohnhäuser möglichst wirtschaftlich nutzen möchte. Neben der technischen Machbarkeit (Tragwerk, Haustechnik, Erschließung) suchen wir vor allem eine Auseinandersetzung mit der gegebenen Architektur. Was schlagen Sie vor? Welche Alternativen erwägen Sie? Soll das Haus unauffällig weitergebaut werden? Oder möchten Sie die vorhandene Struktur (Fensterachsen) als reduziertes Gerüst mit neuer Fassade fortsetzen? Oder bevorzugen Sie eine bewusst fremde, eigenständige Aufstockung, die die neue Nutzung, auf jeden Fall das Baujahr erkennen lässt? Beispiele aus der aktuellen Baugeschichte gibt es für jeden der Vorschläge. Bauen Sie in die Höhe, stocken Sie auf. Verdichten Sie!


Lehrpersonen
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Hartwig Schneider
Dipl.-Ing. Florian Henniges
Dipl.-Ing. Sebastian Papouschek

1.Preis in der Kategorie "Öffentliches Bauen"
Lob beim Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2016

1. Preis in der Kategorie "Konversion"