Struktur und Charakter

Reiff 2.0

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Ressourcenschonung, Reuse und Transformation erfordern einen Bewusstseinswandel im Bauen und beim Umgang mit Gebäuden. Sie haben Einfluss auf grundlegende architektonische Fragestellungen und Herangehensweisen an Funktion, Raum, Konstruktion und Gestalt.

Im Fokus des diesjährigen M2-Projekts steht das Seminargebäude der RWTH Aachen, welches sich in zweiter Reihe hinter dem Audimax Hörsaalgebäude zwischen Wüllnerstraße und Talbotparkplatz befindet. Im „Masterplan Campus Mitte“, dem städtebaulichen Gesamtkonzept für den Kernbereich der RWTH Aachen, gilt das Seminargebäude nicht als erhaltenswert. Wir stellen das in Frage. Wir möchten das Gebäude „wiederverwenden“ und die Umnutzung zu einem „Reiff 2.0“ untersuchen.

Gebäude sind der permanenten Änderungen von Nutzungsanforderungen und rechtlichen Rahmenbedingungen unterworfen. Abriss scheint oft ökonomisch sinnvoller, als Umnutzung und Sanierung. In Bestandsgebäuden stecken jedoch nicht nur Unmengen an grauer Energie sondern in ihrer Kernsubstanz, ihren Rohbaustrukturen häufig auch ein immenses architektonisches Potenzial.

Im Zuge des Projektes soll erarbeitet werden, welche Substanz des Seminargebäudes sich zum Erhalt eignet, wie die Struktur anderweitig nutzbar gemacht, eventuell erweitert und wie dem Bau durch Umgestaltung ein neues Gesicht, ein neuer Charakter, verliehen werden kann.

Ziel der Programmierung ist es in erster Linie alle Lehreinheiten, die derzeit aus Platzgründen nicht im Reiff sondern in extern angemieteten Flächen untergebracht sind, in einem Haus zu vereinen. Des Weiteren soll die Umnutzung dauerhafte Arbeitsplätze generieren, sodass alle Bachelor- und Masterstudierenden der Architekturfakultät in geeigneter Atmosphäre, in offenen Ateliers, semesterweise arbeiten können. Werkstätten, Verfügungsplätze für die Forschung, Ausstellungsflächen und möglicherweise ein Café ergänzen das Programm angemessen für eine zeitgemäße lebendige Architekturfakultät.

Das Projekt ist als möglichst realitätsnahe Machbarkeitsstudie im Rahmen der Initiative „Aktivierung Campus Mitte“ des Rektorates angelegt. Die Bearbeitung erfolgt in 2er-Gruppen und wird turnusmäßig durch Impulsworkshops und externe Fachberatung ergänzt.

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