Wohn.struktur
Projekt Freier Entwurf im WiSe 2022/23
Der aktuelle Mangel an bezahlbarem Wohnraum hat den Wohnungsbau wieder stark in den Fokus gerückt und ihn zu einer der großen Bauaufgaben der nächsten Jahre werden lassen. Während die baupysikalischen und bautechnischen Anforderungen vor dem Hintergrund einer notwendigen Ressourcenschonung breit diskutiert werden und ihre Entsprechung in immer neue Anforderungen und Regelwerken finden, sind die Themen soziale Nachhaltigkeit und architektonischen Qualität im Wohnungsbau nur selten Gegenstand der öffentlichen Diskussion. Dabei ist die grundlegende Frage in welchen Häusern wir zukünftig leben wollen und können als Ausgangspunkt der dringend notwendigen Weiterentwicklung in diesem Bereich zu verstehen.
Der gesellschaftliche Wandel hat in den letzten Dekaden zu einer starken Ausdifferenzierung der Wohn- und Lebensmodelle geführt. Neben einer rasch zunehmenden Anzahl an Single-Haushalten entwickeln sich auch neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens, die sehr unterschiedlich motiviert sein können und bisher noch nicht ausreichend bei der Neuproduktion von Wohnraum berücksichtigt werden. Dabei ist auffällig, dass gerade Projekte mit einer starken Beteiligung der zukünftigen Nutzer:innen zu veränderten Wohnkonzepten mit teils hoher Wohnqualität und Aneignung durch die Bewohner:innen führen. Es stellt sich also die Frage, wie gemeinschaftliche Wohnformen im städtischen Wohnungsbau stärker berücksichtigt werden können und was dies für das Entwerfen und Konstruieren von Wohnhäusern bedeutet.
Die Struktur des Gebäudes ist ein maßgebender Faktor für die Leistungsfähigkeit im Wohnungsbau und bestimmt sowohl über das Maß der möglichen Mischung innerhalb des Gebäudes als auch über dessen Anpassungsfähigkeit. Beide Aspekte tragen zur langfristigen Nutzbarkeit des Gebäudes bei und machen es in direktem Sinne nachhaltig.
Die Auslobung des AKG-Förderpreis 2023 “Wie wohnen Menschen mit Demenz? Beschützt und integriert.” nehmen wir zum Anlass, um uns an Hand einer konkreten Entwurfsaufgabe auf einem Grundstück in Aachener Norden mit den zuvor benannten Themen und Fragestellungen zu befassen. Der Entwurf Wohn.struktur soll damit Möglichkeiten aufzeigen, wie Wohnungsbau durch eine robuste und flexible Gebäudestruktur gleichermaßen nachhaltig und inklusiv gedacht werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei das strukturelle Entwerfen gemeinschaftlicher Wohntypologien, für eine diverse Bewohnerschaft: Studierende, Menschen mit Demenz, Familien, Mehrgenerationenhaushalte…
Den komplexen Zusammenhängen des Wohnens werden wir uns im Rahmen des Projektes mit Vorübungen zu einzelnen Aspekten schrittweise nähern und den Entwurfsprozess durch Impulsvorträge und die Besichtigung von relevanten Referenzprojekten unterstützen.
Um eine Teilnahme am Wettbewerb zu ermöglichen, reserviert der Lehrstuhl Baukonstruktion durch Zahlung der entsprechenden Schutzgebühr 3 Projekteinreichungen.
[Bildquelle: https://www.wbw.ch/de/heft/archiv/2021-7-besser-wohnen.html]
Modul | Projekt Freier Entwurf |
Lehrpersonen | Prof. Hartwig Schneider |
Dr.-Ing. Carsten Eiden | |
M.Sc. Michel Kleinbrahm | |
M.A. Lucas Schrader | |
Studierende | 12 |
Start | Dienstag, 11.10.2022, 14:00 Uhr, SemiTemp ST 3 |
Regeltermin | dienstags, 14:00-16:00 Uhr |
Kurzexkursion | 22.+23.11.2022 (Weiße Woche) |
Anmeldung: | über RWTHonline |