Vielfalt im System

Stadthaus in Trier

„erst das akkurate element, erst die strenge methode schafft offenheit, erlaubt kreativität, ermöglicht phantasie. rationale methoden und exakte elemente, exakte standards und präzise fertigungen eröffnen den freiraum eigener programme‘‘ (Otl Aicher)


Der anhaltende Wunsch vieler Menschen nach einem Leben in der Stadt sorgt nach wie vor für einen stetigen Bedarf an bezahlbarem städtischen Wohnraum. Die Vielfalt und Dynamik der Lebensmodelle innerhalb der Gesellschaft erfordert dabei Lösungen, die langfristig ebenso vielfältig wie wandelbar nutzbar sind. Gefragt sind also wirtschaftliche Ansätze, die dennoch der Manifestation des Individuellen Rechnung tragen. Auf der Suche danach bietet die industrielle Vorfertigung, das Denken in Systemen und seriellen Elementen, vielversprechende Möglichkeiten.

Eine kürzere Bauzeit, Kostenreduzierung, Maßhaltigkeit und hohe Qualitätssicherheit sind Eigenschaften industriell hergestellter Bauteile, die sie für den Wohnungsbau attraktiv machen. Seit jeher dienten daher Wohntypologien als Experimentierfeld in diesem Bereich – mit teils ungeliebten Ergebnissen: Die entstandene Tristesse der vielfach kopierten, ortlosen Standardlösung, die dem Einzelnen wenig Raum zur persönlichen Aneignung bietet, brachte das Bauen mit Fertigteilen besonders im Wohnungsbau in Verruf.

Heute kann jedoch auf eine Fülle von bekannten Prinzipien und neuen Erkenntnissen zurückgegriffen werden, deren architektonisches Potenzial oftmals noch auszuschöpfen ist. Im Spannungsfeld zwischen serieller Fertigung und individualisierter Realität gilt es nun, neue, zukunftsweisende Lösungsmöglichkeiten zu finden.

Vor dem beschriebenen Hintergrund soll auf dem gegebenen Bauplatz in Trier ein fünfgeschossiges Wohnhaus mit gewerblicher Nutzung im Erdgeschoss entworfen werden. Dabei ist ein Gebäudekonzept zu entwickeln, das unterschiedliche Wohnungstypen und -größen, sowie gemeinschaftliche oder private Außenräume beinhaltet. Dichte und Ausprägung des Gebäudes soll sich in angemessener Weise an der Umgebung orientieren. Die möglichst intensive Verwendung moderner Vorfertigung soll als integraler Bestandteil des Entwurfs verstanden werden.
Die Wahl des Materials und der Konstruktion ist dabei freigestellt.


Das Projekt findet im Rahmen einer Kooperation mit den Baukonstruktionslehrstühlen aus Karlsruhe (Prof. Wappner), München (Prof. Nagler), Kaiserslautern (Prof. Modersohn, Prof. Kleine-Kranenburg), Darmstadt (Prof. Lorch, Prof. Waechter) und Dortmund (Prof. Schulz, Prof. Kahlfeldt) unter dem Titel „Geist der Baukunst‘‘ statt.
Am 10.08.2017 werden die Ergebnisse in einer gemeinsamen Ausstellung in Karlsruhe präsentiert.

ModulProjekt B4, 15CP

LehrpersonenProf. Hartwig Schneider
Prof. Mirko Baum
Sven Aretz, M.Sc.
Roman Krükel, M.Sc.

Teilnehmer12 Personen

Betreuungenmittwochs

Abgabe07.07.2017

Downloads B4_ViS_Einfuehrung_k.pdf
B4_ViS_Modellausschnitte.zip



Laurenz Härtl




Ege Iscimen




Jacob Lindloff