Hochschulimkerei

Die Fläche der Hochschulimkerei der RWTH Aachen befindet sich in einem Grünfinger südlich der Anlage des Campus Melaten und nördlich der Uniklinik und dem Fachbereich Biologie. Angrenzend an den hier auslaufenden Landschaftsbereich, prägt die historische Anlage des „Gut Melaten“, eine Hofstruktur mit angrenzendem Karls- und Kräutergarten diesen kultivierten Grünraum. Die studentische Organisation der Hochschulimkerei betreibt auf einem kleinen, baumbestandenen Grundstück, nahe der ländlichen Hofstruktur, schon einige Jahre eine Bienenzucht – ergänzend wird ein großer Wert auf die Vermittlung des Wissens über die Tiere und die Verarbeitung von Bienenprodukten gelegt. Die Mitglieder bieten in Form von Führungen und Bienenpraktika Schülern und Studenten die Möglichkeit, die Imkerei und damit Leben und Umgang mit den Tieren praktisch kennenzulernen.

Um die Ziele in der Vermittlung und Forschung, sowie in der Verarbeitung und dem Verkauf besser erfüllen zu können, soll auf der erweiterten Grundstücksfläche eine Gebäudestruktur entworfen werden, die sowohl Gerät und die Beuten aufnehmen kann, als auch Arbeitsplätze, Seminarräume und einen Verkaufsraum.

Die Konstruktion der Baustruktur soll mit Holz bzw. Holzwerkstoffen ausgeführt werden. Um eine zukünftige neue Verortung der Struktur möglich zu machen sollen Überlegungen zum Rückbau der Struktur bzw. zur Recyklierbarkeit der Bauteile/Halbzeuge entwickelt werden. Der temporäre Charakter kann dabei auch zu experimentellen Ideen in Bezug auf Tragwerk und Ausbau führen. Die Auseinandersetzung mit Aspekten der Vorfertigung vor dem Hintergrund kurzer (Ab-)Bauzeiten und hinsichtlich der Eingriffe am Bauort ist notwendig. Die Baustruktur ist als Raumbildner für Menschen und Tiere anzusehen, die bei einer örtlichen Verlagerung der Bienenvölker mit angemessenem Aufwand Re-Konstruiert werden kann.

Aufgrund des überschaubaren Raumprogramms (ca. 350 m²) liegt ein Fokus der Entwurfsaufgabe in der inhaltlichen Vertiefung der konstruktiven Fügetechniken der Bauteile, in den (Detail-)Zeichnungen und großmaßstäblichen Modellen. Die analytische Auseinandersetzung mit dem elementierten und modularen Holzbau wird einen Teil der seminaristischen Ergänzung darstellen. Parameter wie Bauteilabmessungen, Transport und Montageaufwand sollen dabei in der Wechselwirkung mit Entwurf und Ort bewertet werden. Erstes Ziel bleibt die weitere Aufwertung des Ortes als Oase zwischen den zunehmend verdichteten Campus-Bereichen; mit Hilfe eines strukturell und räumlich klaren Gesamtkonzepts.

(Titelbild: Richard Bartz CC BY-SA)

ModulProjekt B4, 15CP

LehrpersonenProf. Hartwig Schneider
Prof. Thomas Schmitz (Lehrstuhl Künstlerische Gestaltung)
Roman Krükel, M. Sc.
Benedikt Surmann, M. Sc.

Studierende8