Bachelorarbeit im SoSe 2024

Nutzungsmischung, 15-Minuten-Stadt und Urbane Produktion sind nur einige von vielen Schlagworten, die beschreiben, wie wir uns Städte heute wünschen, nämlich als ein vielfältiges Gemisch aus unterschiedlichsten Nutzungen und Aktivitäten bei gleichzeitiger räumlicher Nähe. Während dieser Gegenentwurf zur funktionsgetrennten Stadt der Moderne in vielen Bereichen der Stadt- und Quartierentwicklung zum Leitbild geworden ist, sind Universitäts- und Wissenquartiere bislang von diesen Entwicklungen weitgehend unberührt geblieben. So ist es beispielsweise in Nordrhein- Westfalen nicht möglich, auf Hochschulgelände studentisches Wohnen zu etablieren. Dies führt selbst bei so zentrumsnah gelegenen Universitätsbereichen wie dem Campus Innenstadt der RWTH Aachen zu einer typsichen Tag-Nacht-Belegung des Quartiers. Die Durchmischung der Hochschulnutzungen mit dem Wohnen fehlt, so dass der Bereich um das Hauptgebäude, Karman-Auditorium, Wüllnerstraße bis hin zum Republikplatz nachts wie ausgestorben wirkt. Gleichzeitig fehlt es in allen größeren Universitätsstädten an bezahlbarem Wohnraum für Studierende.

Im Rahmen des Projekts soll untersucht werden, wie studentisches Wohnen auf dem Campus Innenstadt der RWTH integriert werden kann. Da das Angebot an freien, bebaubaren Flächen hier sehr klein ist, besteht der Zwang, in die Höhe zu bauen. Auf ausgewählten Flächen des Campus Innenstadt sollen daher schlanke Wohnhochhäuser auf minimalem Footprint entwickelt werden. Dabei sind Fragen des individuellen Flächenanspruchs (Minimalwohnen) ebenso zu untersuchen wie Aspekte des Gemeinschaftlichen und der Interaktion mit dem öffentlichen Raum.

Daneben spielen strukturelle und konstruktive Aspekte und deren Auswikrungen auf den ausdruck des Geäbudes eine wesentliche Rolle bei der Bearbeitung des Projekts. Extrem platzsparende, gestapelte Nutzungen mit großer Höhe erfordern in der Regel eine intensive Auseinandersetzung mit Aspekten der vertikalen und horizontalen Lastabtragung. Hinzu kommen Fragen der effizienten Vertikalerschließung und auf der konstruktiven Ebene Fragen des Materialverbrauchs und der intelligenten, kreislaufgerechten Fügung von Bauteilen. Hinsichtlich Material und Bauweise gibt es keine Einschränkungen.

[Foto: Cecchini, Giovanni, and Enzo Carli. San Gimignano / notizie storiche di Giovanni Cecchini. Commento artistico di Enzo Carli. Milano: Electa, 1962. Print.]


ModulProjekt B4
LehrpersonenProf. Hartwig Schneider
Dr.-Ing. Carsten Eiden
Dr.-Ing. Christian Schätzke
Sophie Schulten M.Sc.

Studierende16
StartFreitg, 05.04.2024, 10:00 Uhr, Lehrstuhl Baukonstruktion
Regelterminmontags, dienstags
Anmeldung: über RWTHonline